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Sajtószemle: Lebensmitteln eine zweite Chance geben

2014.11.06

Durchschnittlich wird etwa ein Drittel aller Lebensmittel im Verkauf als Müll entsorgt. In ungarischen Haushalten sieht es nicht besser aus: rund 400 000 Tonnen landen hier jährlich im Abfall. Während die einen zu viel Essen haben, leiden andere Menschen Hunger. Die ungarische Tafel will beide Probleme bekämpfen.

Es herrscht ein großes Missver­hältnis auf der Welt. Während die einen zu viele Lebensmittel haben, so dass sie sie nicht verwerten können und deswegen wegschmeißen, leiden viele Menschen unter Hunger und haben nicht genug Geld, um das grundbedürfnis “Nahrung” zu stillen. Verschwendung von Lebensmitteln auf der einen Seite, hungernde Men­schen auf der anderen. Die ungari­sche Food Bank will an dem Zustand etwas ändern und beides auf einmal bekämpfen. „Wir verbinden Lebens­mittelverschwendung mit Menschen, die Essen brauchen. Statt Essen ein­fach in den Müll zu werfen, können wir es in gute Hände geben“, erklärt Anna Terfy vom Management der un­garischen Food Bank.

Seit neun Jahren schafft es die Food Bank, Lebensmittel auf diese Weise umzuverteilen. Angefangen hat alles im Jahr 2005. Einer der Gründer begegne­te der europaweit agierenden Organisa­tion in Frankreich und dachte sich: So etwas sollte es auch in Ungarn geben.

Gemeinsam mit der FEBA, The Euro­pean Federation of Food Banks, haben sie die Food Bank in Budapest gegrün­det. Doch schnell zeigte sich, dass der Bedarf an Lebensmitteln weit über die Stadtgrenzen hinaus reicht. Inzwischen gibt es Kooperationen in ganz Ungarn. 33 000 Tonnen Lebensmitteln mit ei­nem Wert von 13 Milliarden Forint konnte die Food Bank mit Sitz im XVII. Bezirk von Budapest seit 2005 an ge­meinnützige Projekte verteilen. Damit konnten sie im vergangenen Jahr eine halbe Million Ungarn ernähren und sie so vor Hunger bewahren. „In diesem Jahr versuchen wir 300 000 Menschen zu helfen. Das sind weniger als im ver­gangenen Jahr, weil wir weniger Spen­den erhalten haben“, berichtet Terfy.

Kooperationspartner werden sorgfältig ausgewählt

Doch wie kommt das Essen zu den Bedürftigen in ganz Ungarn? „Wir lie­fern das Essen nicht direkt an die be­dürftigen Menschen, sondern arbeiten mit insgesamt 2.200 gemeinnützigen Organisationen zusammen. Diese be­kommen die Lebensmittelpakete von uns geliefert und verteilen es dann an ihre Klienten“, sagt Anna Terfy. Die Menschen müssen keine Gegen­leistung für die Essensspende erbrin­gen. Die Zusammenarbeit reicht von großen Organisationen wie den Mal­tesern und dem Roten Kreuz bis hin zu kleinen lokalen Projekten in länd­lichen Regionen. Ein Grund für diese Form der Verteilung sei auch, dass die Food Bank nicht selbst entschei­den möchte wer Lebensmittel erhält und wer nicht. Deshalb wählen sie die Organisationen, mit denen sie zusam­menarbeiten, sorgfältig aus. „Es ist wichtig, dass wir genau wissen, um was für eine Organisation es sich han­delt. Kinder haben andere Bedürfnis­se als ältere Menschen“, erklärt Terfy. Im Netzwerk der gemeinnützigen Or­ganisationen der Food Bank sind alle sozialen Gruppen vertreten, neben Einrichtungen für Kinder, erhalten auch Obdachlosenheime, Großfamili­en, Menschen mit einer Behinderung und ältere Menschen unterstützende Organisationen Lebensmittel. Wich­tig ist der Food Bank auch der Aspekt der nachhaltigen Hilfe für bedürftige Menschen. „Wir wollen den Menschen nicht nur Essen geben. Unsere Part­ner ernähren die Menschen nicht nur, sondern helfen ihnen nachhaltig“, so das Management der Food Bank.

Um all diese bedürftigen Ungarn zu unterstützen, ist es wichtig, dass die Food Bank es schafft, immer aus­reichend Lebensmittel zu akquirieren. Insgesamt zehn Sponsoren fördern und helfen dem ungarischen Pendant der Tafel. Die Spender kommen aus der Lebensmittelbranche oder unterstüt­zen die Organisation mit Geld. Wei­tere Geldgeber sind das Ministerium für Soziales, zwei EU-Förderprojekte und private Spender. „Inzwischen ist es leichter geworden, Sponsoren zu fin­den. Sie haben bereits von uns gehört und wissen, dass wir eine seriöse und gute Organisation sind. Am Anfang war es deutlich schwieriger“, berichtet Anna Terfy. Eine große Überraschung gab es vor kurzem: ein anonymer Spen­der überwies der Organisation satte 2,5 Millionen Forint. Allerdings sind solch riesige Spenden von Privatper­sonen eher die Ausnahme. Die größte Spendenbereitschaft gebe es bei der Food Bank wie überall in der Weih­nachtszeit.

Trotzdem versucht die Food Bank ihr Anliegen in der Öffentlichkeit bekann­ter zu machen. Verschiedene Program­me sollen dabei helfen. Die Kampagne „Give food a chance“ ist eine davon. Sie soll den Menschen die Verschwendung von Lebensmitteln sichtbar und greif­bar machen. Bei der Saat-Kampagne spenden Sponsoren anstelle von Essen Saatgut. Kleine Kommunen können sich bewerben und lernen, wie man aus den Samen Gemüse anbaut. Dabei wer­den ihnen Experten an die Seite gestellt und die ganze Gemeinde macht mit. „Gerade in der ländlichen Region gibt es viel Land, das nicht genutzt wird, weil die Menschen nicht wissen, wie man Gemüse anbaut“, begründet Terfy das Projekt. Mit der Saat-Kampagne lernen sie es nicht nur, sondern können auch die leckere eigene Ernte essen.

Die Food Bank wird es nicht schaf­fen, das Ungleichgewicht zwischen Ha­ben und Brauchen in der ungarischen Gesellschaft auszugleichen, aber ein großer Schritt in die Richtung ist dank ihr sicherlich schon getan.

Unterstützung ist gefragt: Wer gerne als Freiwilliger oder Sponsor helfen möchte, kann sich an elelmiszerbank@elelmiszerbank.hu oder per Telefon an +36 1 261 3991 wenden.

A Budapester Zeitungban ma megjelent cikket itt olvashatják.



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